gegen das Vergessen
Bewegende Gedenkstunde für die Opfer der Nationalsozialisten
Von Jens Höhner
Oberberg. Das Interesse ist groß und auch die Spannung wächst. Doch beides ist plötzlich wie weggewischt: Entsetzen, Sprachlosigkeit und auch Ekel vor den Gräueltaten der Nazis verdrängen jedes andere Gefühl. An der jüdischen Gedenkstätte in Nümbrecht lesen Jaqueline Ernst, Niklas Drögemeyer, Cedric Fenster und Jana Stiletto vor, was sie in den vergangenen Osterferien in ihre Tagebücher schrieben, nachdem die Jugendlichen der Realschule in Wiehl-Bielstein das ehemalige KZ Auschwitz besucht hatten.
Am 9. November 2016, 78 Jahre nach den Bränden und Verbrechen der Pogromnacht, zeigen die Worte der jungen Leute um ihren Lehrer Sebastian Potschka, wie wichtig das Gedenken an die Opfer jener Zeit ist. Und wie aktuell. Denn die Gegenwart sei eine Zeit, in der rechte Parolen viel zu oft unwidersprochen blieben, betont Wolfgang Birkholz, Vorsitzender der Oberbergischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Warnung vor rechten Parolen
Mit den Freundeskreisen Nümbrecht/Mateh Yehuda-Megilot und Wiehl/Jokneam hat diese zum Innehalten an den Rand des jüdischen Friedhofs eingeladen. Und viele sind gekommen, drängen sich bei Eiseskälte und strömendem Regen unter aufgespannten Schirmen – ein Zusammenrücken, das vielleicht auch ein symbolisches ist.
So ist es Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, der von zunehmender Kälte in der Gesellschaft spricht, vom Egoismus anderen gegenüber, von rechten Parolen am Biertresen und an den Stammtischen. „Wir dürfen nicht wegtauchen“, verlangt er und fordert Wachsamkeit ebenso wie Zivilcourage. Denn Freiheit und Demokratie seien keine Selbstverständlichkeit.
Redenius hatte die Gedenkfeier eröffnet und um eine Schweigeminute für den im April dieses Jahres verstorbenen Leo Baer (98) gebeten. Der Nümbrechter Jude war vor den Nazis in die USA geflohen und später als Soldat in seine Heimat zurückgekehrt. Stets hatte er sich für die Versöhnung eingesetzt und war den Nümbrechtern an diesem Tag des Gedenkens immer nah.
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