Grün ist - viele Arten in Wald und Garten

Thema Wald

Unser Wald

Wald in Zeiten der Krise


Die den Wald bedrohende Krise ist global. Für uns überall sichtbar ist eine massive Schädigung der Baumsubstanz als direkte Folge der zunehmenden Erderwärmung.

Der Waldzustandsbericht für 2019 weist den schlechtesten Kronenzustand seit dem Beginn der Erhebungen im Jahre 1984 auf: 42 % der Bäume haben eine starke Kronenverlichtung. Fast ebenso viele Bäume haben schwache und nur jeder fünfte Baum ist ohne Krankheitszeichen. Am stärksten betroffen von den klimatischen Veränderungen ist die Fichte. Doch fast alle anderen Bäume leiden ebenfalls unter der zunehmenden Trockenheit.

Die mittlere Temperatur lag in den für das Baumwachstum wichtigen Monaten April bis August mit 15.7°C fast 2° C über dem Referenzwert und im gleichen Zeitraum fielen nur 64 % des sonst üblichen Niederschlages.

Durch die zunehmend höheren mittleren Temperaturen und die häufiger werdenden monatelangen Trockenperioden konnten sich Schädlinge wie der Fichten-Borkenkäfer dramatisch ausbreiten. Die Trockenheit führt zudem zu einer Erhöhung des Waldbrandrisikos.

Die Funktionen des Waldes für das Klima

Deutschland ist zu ca. einem Drittel von Wald bedeckt. Der Wald ist Lebensraum für eine Vielzahl an Wildtieren und eine große Vielfalt an Pflanzen.

Für den Menschen liefert der Wald Holz als Rohstoff, das die Bedingungen für Nachhaltigkeit und Ökologie hervorragend erfüllt. Es ermöglicht die Produktion von hochwertigen und die Umwelt wenig belastenden Produkten und ist in der Bauwirtschaft ein beliebtes Material.

Global ist der Wald der bedeutendste Sauerstofflieferant, filtert die Luft und reguliert die Temperatur. In Deutschland werden durch den Wald jährlich ca. 25 – 38 Mio. Tonnen Sauerstoff produziert. Die Temperatur im Wald ist verglichen mit der Stadt im Sommer um 4° bis 8° C kühler. Vom Treibhausgas CO2 kann der Wald in Deutschland jährlich rund 62 Mio. Tonnen aufnehmen und in Form von Kohlenstoff dauerhaft einlagern.

Der Anteil von durch den Menschen verursachtem CO2, den der Wald tatsächlich aufnehmen kann, beträgt für Deutschland jedoch lediglich 7%, für NRW sogar nur 6%.

Man kann also sagen, dass der Wald mit dem für die Klimakrise maßgeblichen CO2 -Ausstoß um ein Vielfaches überfordert ist.

Wieviel CO2 wird emittiert?

Allein 50% des gesamten in NRW emittierten CO2 wird bei der Produktion von Strom freigesetzt – primär durch die Verbrennung von Braunkohle.

Durch den Straßenverkehr, die Wärmegewinnung für Gebäude und die Industrie werden im Wesentlichen die verbleibenden 50% CO2 freigesetzt.

In NRW liegt die absolute Zahl an CO2-Emission bei rund 255 Mio. Tonnen. Das ist z. B. das 3,6-fache im Vergleich zu Bayern, das noch 71 Mio. Tonnen CO2 in die Atmosphäre abgibt. Insgesamt weist NRW im Vergleich zu allen anderen Bundesländern die mit weitem Abstand höchsten CO2 Emissionen bei einem nur geringen Verbreitungsgrad regenerativer Technologien auf.

Hinsichtlich der Nutzung erneuerbarer Energien belegte NRW in einem Länderranking 2019 nur Platz 13. Die Nutzung liegt aktuell bei 12,6%. In einer Übersicht der Agentur für erneuerbare Energien wird der Anteil an Photovoltaikstrom an der Bruttostromerzeugung in NRW mit 2,3% und durch Windkraft mit 5,6% angegeben.

Fazit

Nicht der Wald kann uns helfen bei der Bewältigung unserer exorbitanten CO2-Emissionen und unseres verschwenderischen Umgangs mit der Verbrennung fossiler Rohstoffe, sondern wir müssen dem Wald helfen, mit den Folgen unserer modernen Zivilisation besser zurecht zu kommen. Das schaffen wir nur, indem wir eine massive Abkehr vom Prinzip der Verbrennung erreichen. Sehr viele technologische Errungenschaften liegen heute als gute Konzepte in den Schubladen und warten darauf, in der breiten Masse zur Anwendung gebracht zu werden.


Wir erarbeiten Strategien und Maßnahmen für den Schutz und die Erhaltung des Waldes als elementarem Bestandteil unserer Biosphäre

Unsere Kernpunkte sind:


  • Maßnahmen zum Schutz und Erhalt des Ökosystems Wald
  • Verbesserungen im Artenschutz im Besonderen auch angesichts des stark fortschreitenden Insektensterbens
  • Förderung einer ökologisch geprägten Land- und Forstwirtschaft
  • breite Abkehr vom Prinzip der Verbrennung fossiler Rohstoffe
  • Ausstieg aus der Kohleverstromung
  • Förderung von kommunaler Nahwärmeversorgung
  • Förderung von Biogas, Photovoltaik, Solarthermie und Windkraft zur Transformation des Energiewesens
  • Alternative Mobilitätskonzepte zur Abschaffung von Benzin und Diesel