Name:
Marie Brück
Geburtsjahr:
1974, in Bergneustadt
Beruf:
Bankkauffrau, Grafik-Designerin
Familienstand:
geschieden, darf die besten Kinder der Welt „meine Kinder“ nennen.
Aktuelle Tätigkeit:
Presse-/ Öffentlichkeitsarbeit: Sabine Grützmacher, MdB
Presse-/ Öffentlichkeitsarbeit: Kreisverband Oberberg, Bündnis90/DIE GRÜNEN
Funktionen und Gremien:
Fraktionsvorsitzende im Kreistag Oberberg,
Vorsitzende Kulturausschuss im Kreistag Oberberg,
Mitgliedschaften (Kreistag):
- Ältestenrat,
- Kreisausschuss,
- Finanzausschuss,
- Rechnungsprüfungsausschuss.
- Zweckverband für die Kreissparkasse Köln – Verbandsversammlung,
- Veranstaltergemeinschaft Lokalfunk Berg e.V. – Mitgliederversammlung,
- Steuerungsgruppe Netzwerk gegen Rechts im Oberbergischen e.V.,
- Symphonie-Orchester des Oberbergischen Kreises e.V. – Kuratorium,
- Förderverein Schloss Homburg e.V..
Ehrenamtliche Richterin am Amtsgericht Waldbröl.
2018-2023 Landgericht Bonn (Jugendkammer)
Mitgliedschaften (parteiintern):
- Landesarbeitsgemeinschaft Kultur NRW,
- Landesarbeitsgemeinschaft Finanzen NRW,
- Landes- und Bundesarbeitsgemeinschaft Digitales.
Mitgliedschaften (extern):
- Kramerey vnd Kurtzweil (Kassiererin) www.kramerey-vnd-kurtzweyl.de
- Gemeinwohlökonomie-Deutschland, Regionalgruppe Oberberg https://germany.ecogood.org/
Wer ist dein (politisches) Vorbild und warum?
Hans-Christian Ströbele, weil in seinen politischen Entscheidungen letztlich nur sein Gewissen und die politische Verantwortung für seine Wähler*innen entschied.
Deine politischen Ziele?
Ganz konkret: Als Transfrau im ländlichen Raum arbeite ich an der ersten queeren Beratungsstelle im Oberbergischen Kreis. Queere Menschen, ihre Angehörigen und Peers brauchen einen sicheren Raum und Unterstützung auf dem meist für niemand einfachen Weg – das weiß ich aus eigener Erfahrung. Die Suizidrate, besonders unter queeren Jugendlichen auch hier im Oberbergischen, ist inakzeptabel. Beratungsstellen in Köln oder Siegen sind zu weit entfernt. Ein fachlich gut aufgestellter Partner im Oberbergischen ist gefunden. Das Konzept ist ausgearbeitet. Die Fördermittelanträge sind gestellt. Wir sind auf einem guten Weg, dieses erklärte Ziel auch umzusetzen.
Ganz konkret: Gerade nach der Pandemie, einem Krieg auf unserem Kontinent, Inflation, Flüchtlingsbewegungen ist neben finanziellen Hilfen Kultur das Gebot der Zeit. Ich habe bereits Projekte mit der Bundeskunsthalle, dem Sommerblut Kulturfestival, Zamma, etc. betreut und begleitet. Aber es geht nicht um Fine Arts. Kultur ist Gemeinschafts-Bildung. Kultur ist der Boden in dem wir wachsen. Bei Kultur denke ich an ‚Nachbarschaftspolitik‘. Ich habe erleben und dabei aktiv mithelfen dürfen, als sich unser SSV Nümbrecht für ein Flüchtlingskind einsetzte und alle miteinander und füreinander kämpften. So muss Gemeinschaft sein! Es ist meine vielleicht naive Vorstellung der Lindenstraße-Serie. Die Nachbarschaft in der wir uns erleben, aushalten und unterstützen. Von Mensch zu Mensch. Vereine und Initiativen brauchen Unterstützung. Auch den Mittelaltermarkt wieder zu aktivieren, war mir ein in diesem Rahmen erklärtes Ziel. Im kleinen Kreis 2022 als Verein auch politisch motiviert neu gegründet, hat sich dieses traditionsreiche Event zum größten Volksfest des Oberbergischen Kreises entwickelt. Wir konnten den Kulturrucksack nach Oberberg holen. Mit Landesmitteln gefördert, finden nun in 2024 knapp 40 Kulturevents, vom Malen bis zum Stuntman-Workshop auf dem Schloss, quer durch den Oberbergischen Kreis statt. Zielgruppe sind unsere Jüngeren. Sie sind unsere Zukunft und brauchen für ihren Weg die Initiative der Älteren. Kultur kann jedoch auch hoch professionell sein, oder auf dem Weg dorthin. Ob Karate oder Volleyball, Fuß- oder Handball, Schützenverein, Theater, Orchester oder Chor – Kultur muss einen ganz anderen Grund haben als bloße Technik oder Routine. Es geht um Gemeinschaft und ihren Ausdruck, mit Worten, mit Bildern, Bewegungen, Stimmungen, die etwas von dem ahnbar macht, was immer schon da ist. Es geht um den Weg es sichtbar zu machen. Ich fühle immer, dass es etwas ist, mit dem man sehr vorsichtig umgehen muss. Es geht nicht um Kunst, auch nicht um bloßes Können. Es geht um das Leben und darum, für das Leben eine Sprache zu finden.
Ganz konkret: Die Aufarbeitung der NS-Zeit auf dem Gebiet des heutigen Oberbergischen Kreis. Als Enkel eines NSDAP-Ortsgruppenleiters im Dritten Reich ist mir diese Aufklärung besonders wichtig. Die fürchterlich geschichtsvergessene Entwicklung einer extremistisch rechten Partei unserer Zeit ist mir ein Dorn im Fleisch. Nach zwei Jahren Kampf im Kreistag sind wir nun endlich soweit. Wir stehen kurz vor der Auftragsvergabe zur wissenschaftlichen Sicherung von Archivmaterial und dessen Aufbereitung in einem öffentlich zugängigen Online-Archiv, das insb. Lehrer*innen in ihrer so wichtigen Arbeit unterstützen soll.
Ganz konkret: Bis zum Ende der Legislatur 2025 möchte ich den Status Quo aller für das Oberbergische relevanten (und nirgendwo wirklich komprimiert erfassten) Daten zu den Sustainable Development Goals der UN als Messlatte aller gesellschaftlichen Bereiche für Wohlstand und Sicherheit erfassen. Das liest sich vielleicht noch nicht politisch, aber diese Datensammlung ist die Voraussetzung für zukünftige politische Arbeit. Für eine systematische und nachvollziehbare politische Arbeit braucht es eine Stärken- und Schwächenanalyse unseres Kreises. Ich bin es leid, hinter den letzten Nachrichten und „Gekungel“ herzurennen. Nicht die Medien und nicht Beziehungen allein sollten unsere Politik bestimmen, sondern unsere Überzeugungen und unser Wille, das Beste für alle zu erreichen. Dazu gehören ausdrücklich auch die Schwächsten unserer Gesellschaft, am Umgang mit ihnen, misst sich unsere Stärke.
„Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt.“ (Gustav Heinemann)
Ganz konkret: Mein persönliches politisches Ziel ist das Politikmanagement-Zertifikat der Heinrich Böll Stiftung. Die Wege der Politik sind unergründlich, sie zu kennen und zu studieren sehe ich als Pflicht für Mandatsträger.
Perspektivisch – und mir ist bewusst, dass dies noch ein langer Weg sein wird – liegt mir das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie am Herzen. Alles Eigentum dient dem Gemeinwohl, verpflichtet unsere Verfassung. (Art. 14 (2) GG) Als Bankerin bin ich davon überzeugt, dass wir in einer monetär geprägten Gesellschaft nur über die Einführung von Bilanzzahlen, die unser aller Wohl als Gemeinschaft beschreiben, in der Lage sein werden, Unternehmen hin zum Gemeinwohl überhaupt zu steuern. Daher spreche ich bei fast jedem Unternehmensbesuch das Thema „Gemeinwohlbilanzierung“ an, werde mich entsprechend fortbilden und dies politisch mit aller Kraft fördern. [Buchtipp: Wolfgang Kessler, Die Kunst, den Kapitalismus zu verändern]
In welchem Teil Nümbrechts lebst du?
Downtown-Nümbrecht (mitten im Zentrum)
Die Besonderheit meines Wohnorts ist…
…dieser seltene Mix aus ländlicher Ruhe und Gemeinschaftssinn im Verbund mit den Vorzügen zentraler Wohnlage bedeutet, alles Nötige fußläufig Vorort zu haben: Ärzt*innen, Vereine, Laufstrecke, Schwimmbad, Lebensmittel, Restaurants, schnelles Internet etc. – Das ist auf dem Land nicht selbstverständlich.