Stellungnahme der Nümbrechter Grünen zur Windkraft

Viel Gegenwind bei Windkraft

Was wir dazu meinen

Lokalpolitiker in Nümbrecht müssen zur Zeit einiges aushalten. In den Dörfern um Staffelbach und das Gelände Breite Wiese (Nähe Wirtenbach, Hömel) weht ihnen stürmischer Gegenwind ins Gesicht; formiert als Bürgerinitiativen gegen die Errichtung von Windkrafträdern mit einer Achshöhe von ca. 140 Metern (entspricht einer Flügelhöhe von ca. 200 Metern). An allen anderen Potentialstandflächen ist gleicher Ärger zu erwarten. Dabei gliedern sich die Positionen der zornigen Anwohner in drei Großgruppen:

  • Die einen sind besorgt um die gesundheitlichen Auswirkungen die von den Windriesen ausgehen und fürchten um ihre Ruhe,
  • Eine weitere fürchtet um den Wert ihrer Grundstücke.
  • Die dritte große Gruppe sind die Naturschützer, die sich um den Erhalt geschützter Vogelarten und anderer Tiere sorgen.

Gemeinsames Merkmal aller Gruppen ist, dass sie auch in Zukunft selbstverständlich Strom haben wollen. Eigentlich hat aber auch niemand etwas gegen Windkrafträder, nur eben nicht in der Nähe seines jeweiligen Wohnbereichs. Wir müssen also alle gemeinsam überlegen, woher wir den Strom in Zukunft beziehen wollen.

Das haben wir Grünen und natürlich auch die anderen Fraktionen im Gemeinderat getan und wir sind zu der Einsicht gekommen, dass die deutsche Energiesituation seit der Fukushima-Katastrophe im März 2011 dringend einer grundsätzlich neuen Richtung bedarf. Leider war das Tschernobyl-Desaster für diese Einsicht offensichtlich nicht hinreichend.

Kernenergie sollte es also nicht sein und wir dürfen wohl zuversichtlich davon ausgehen, dass die Gegenwind-Aktivisten wenn sie sich zwischen Teufel und Belzebub entscheiden müssten, … (doch lassen wir das.) – Entscheidung ist dennoch geboten. Dringend geboten: politisch, ökologisch und ökonomisch, wenn sowohl Atommüll als auch CO2-Emissionen aus fossiler Energieerzeugung ernsthaft verringert werden sollen.

Alle Argumente – pro und contra – sind hinlänglich bekannt und man könnte diese Austausch-Spielchen hier ins Unendliche treiben, lägen die Alternativen nicht auf der Hand: längst sind Sonne, Wind und Wasser zu Lieblingskindern der ökologisch orientierten öffentlichen Meinung avanciert.

Da sich der Strom aus Nordseewind nicht nach NRW transportieren lässt (die Anti-Trassen-BI´s gibt´s ja schon) sind lokale Lösungen nötig und jede Kommune muss ihren Beitrag leisten zum großen gemeinsamen Energiesammler. Erst dann kann es nachhaltig werden.

Und ja, wissen wir auch, natürlich rentiert sich Strom aus Windkraft nur deshalb weil er subventioniert wird. Das gilt aber ebenso für Photovoltaik; auch für die auf den Dächern von Gegenwind-Aktivisten. Und wird nicht seit Anbeginn der Atomstrom-Ära über die Subventions-Kosten der radioaktiven Müllentsorgung großzügig geschwiegen, die wir ja bis in alle Ewigkeit auch noch mit der Gesundheit unserer Kinder und Kindeskinder subventionieren?

Was bitteschön sollen die Menschen in Garzweiler sagen auf deren Rücken unsere Braunkohleenergie erzeugt wird? Ganze Landkreise verschwinden 100 Kilometer von hier im Erdboden und mit ihnen die Heimat sämtlicher Einwohner.

  • Wir Grünen in Nümbrecht sind für alle Arten regenerierbarer Energie, je nach Standort. Das gilt auch für Windkraft und da unterscheiden wir uns nicht von der Position unserer Bundespartei.
  • Wir finden die Rechnung, dass drei große Windräder nahezu alle Nümbrechter Privathaushalte mit Energie versorgen können, bestechend und überzeugend.
  • Wir finden, dass e i n Standort mit drei Rädern sinnvoll ist um so die flächige Verspargelung der Landschaft zu vermeiden.
  • Wenn zumutbare Abstände (muss noch entschieden werden) zur Wohnbebauung nicht eingehalten werden können, darf nicht gebaut werden. Eine gesundheitliche Gefährdung von Menschen muss ausgeschlossen sein.
  • Wenn geschützte Vögel oder andere seltene Arten gefährdet sind, darf nicht gebaut werden, sofern andere Schutzmaßnahmen nicht greifen.

Mit diesen Ansichten haben wir nie hinterm Berg gehalten. Auch nicht als wir im Juni einen Bus gechartert haben um Interessierte zum Nulltarif nach Bad Hohenahr zu transportieren. Dort gab es neueste Windräder der geplanten Bauhöhe zu sehen, die viele Teilnehmer in Lautstärke und Optik überzeugt haben. Die Riesen wirkten in der subjektiven Wahrnehmung keineswegs größer oder bedrohlicher als konventionelle Höhen. Überzeugend war allerdings die erheblich größere Energieausbeute bei 140 Metern Nabenhöhe.

Nun ist damit immer noch nichts über unsere Meinung zu bestimmten Standorten in Nümbrecht gesagt. Tatsache ist, dass es noch keinen Standort gibt, weil es noch keine Kriterien zur Beschaffenheit gibt. Hier wird in Unterstellungen und Falschbehauptungen gleichsam reichlich Unsinn verbreitet wie auch über das was bislang in der Gemeinde passiert ist.

Was aber ist bislang passiert?

Alle Gemeinden in NRW sind gehalten, Windvorrangflächen auszuweisen, auch Nümbrecht. Bislang sind deshalb lediglich Windmessungen durchgeführt worden. Flächendeckend im ganzen Gemeindegebiet. Dabei haben sich 16 Flächen mit ihrem Winddruckpotential als geeignet erwiesen und sind entsprechend ausgewiesen worden.

Die Gemeinde Nümbrecht hat sich in der Vergangenheit per Selbstverpflichtung im Ratsbeschluss auf den Weg zu einer „Nullemissionsgemeinde“ gemacht. Drei Windräder wären ein bedeutender Schritt nach vorne auf diesem Weg.

Da wir – im Unterschied zu anderen Kreiskommunen – unsere eigenen Gemeindewerke besitzen, liegt es nahe, eigene Windräder in Regie der GWN zu errichten. Derzeit ist geplant, die Bürger in einem Beteiligungsmodell daran teilhaben zu lassen.

Sollten wir – aus welchen Gründen auch immer – darauf verzichten, würden wir gleichzeitig unsere Einflussmöglichkeiten beschneiden. Jeder beliebige Investor könnte dann auf den Vorrangflächen Windanlagen nach seinem Gutdünken errichten. Deshalb wollen wir das lieber selber bestimmen.

Tatsache ist, dass der Standort Staffelbach in den vergangenen Diskussionen priorisiert worden ist, weil der Rat im Jahr 2003 diese Fläche nach alten Kriterien ausgewählt hatte. Auch das unterlag nie einer besonderen Geheimhaltungsstufe. Wenn der Wiehler Bürgermeister in Rat und Presse behauptet hat, die Nümbrechter hätten hier Geheimniskrämerei betrieben, so ist das gelogen. Es gab im Februar 2013 ein langes Gespräch zu dem Thema zwischen BM Redenius und dem Wiehler BM Becker-Blonigen, in dem alle Pläne offengelegt wurden. Der Wiehler BM hat dies inzwischen bestätigt. Auch der Fraktionsvorsitzende der Wiehler CDU Herr Altz wurde Anfang Juni über den aktuellen Stand informiert.

Ich hoffe, dass hiermit alle Vorwürfe der bewussten „Verheimlichung“ oder „Fehlinformation“ seitens der Nümbrechter Grünen entkräftet sind und stelle ein Zitat des Physikers und Friedensforschers Carl Friederich von Weizsäcker an den Schluss in dem er sich zur Energiefrage der Zukunft äußert.

Einfach zum Nachdenken                                               (zum Tschernobyl-Jahrestag)

Jeder Landstrich unserer Erde birgt Energie, die sich mit Hilfe der wahren Segnungen von Technik und Wissenschaft nutzen lässt. Wo wenig Wind, da viel Sonne. Wo wenig Sonne, da viel Wasser. Wo kein Wasser, da viel Wind und Erdwärme. Wo die eine Energieform zu wenig, da die andere in Überfluss. Ein „friedlicher“ Atomreaktor dagegen ist nichts weniger als eine „friedliche“ Atombombe. Atomkraft als Energiequelle ist eine für alle Zeiten unbeherrschbare Technologie – eine Sackgasse. Das haben wir schon vor Jahrzehnten geschrieben. „Alles ist verloren, wenn wir entschlossen sind, auf nichts zu verzichten“. (Carl Friedrich von Weizsäcker)

13 Kommentare

  1. Karin Vorländer

    Gerne greife ich Ulrich Aupperles Anregung auf, man möge sich in Richtung einer „erweiterten Gesamtbetrachtung“.öffnen. Es geht in der Tat um mehr als um die Erhaltung des Landschaftsbildes in unserer Heimat. Eine erweiterte Gesamtbetrachtung ist unbedingt nötig.
    Angesichts der Tatsache, dass die Vorräte an fossiler Energie begrenzt sind und wir immer abenteuerlichere umweltschädliche und teure Fördermethoden und Transportwege entwickeln müssen, ist der Plan, Nümbrecht mit regenerativer Energie aus der Region zu versorgen, bestechend.
    Dabei erlebe ich die Befürworter in ihren Überlegungen als behutsam und zur kritischen Selbstreflexion bereit.
    Aber natürlich hat auch der Bau von Windrädern einen Preis. Die Landschaft wird sich verändern, so wie sie sich durch den Bau von Autobahnen und Stromtrasse bereits verändert hat, nicht zu reden vom Braunkohletageabbau und Atommeilern und der Suche nach Endlagern, in denen der Atommüll für Tausende von Jahren bewacht werden muss.
    Die Windräder erscheinen mir im Moment als die beste aller schlechten Möglichkeiten. Aber sie schaffen anders als die anderen Energieerzeugungsmethoden keine unumkehrbaren Fakten. Wenn die Technik zur dezentralen Speicherung von Strom aus Photovoltaik und Solaranalgen und womöglich dezentralen effektiven kleinen Windrädern weiter entwickelt wird, wenn wir konsequent Energie sparen und uns von einem Lebensstil des Immer-mehr und Immer-schneller verabschieden, müssen die ungeliebten Windräder womöglich nicht die nächsten hundert Jahre stehen.
    Wenn wir in unserer Region einen Beitrag zur Erhaltung unserer Erde als bewohnbaren Ort auch für die nächsten Generationen leisten können, sollten wir das tun. Die Hauptlast des Klimawandels tragen ohnehin die armen Länder des Südens.

  2. Ulrich Aupperle

    Die Meinungsäußerung der Grünen zu dem Widerstand bezüglich der geplanten Monsterwindräder in Oberstaffelbach und Breitewiese dicht an der Wohnbebauung war zu erwarten und ist doch erstaunlich. Selbst die Grünen vor Ort sind so sehr von den grünen Klimaweltrettungsvorhaben begeistert, dass ihnen die unzumutbare Belastung der betroffenen Bürger und der unbestreitbaren Zerstörung des Landschaftsbildes nicht wirklich wichtig zu sein scheint. Es wird mit dem Hinweis, dass man doch die eigenen Gemeindewerke habe, für die Belastung und die Zerstörung argumentiert.

    Eine Gemeinde, deren Struktur eine Vielzahl von kleinen Ortschaften ohne große Abstände aufweist, schließt mit Hinweis auf den Menschenschutz, den Vogelschutz und den Landschaftsschutz, den Bau dieser riesigen rotierenden Industrieanlagen mit ihren Emissionen aus. Aber nun haben wir die Gemeindewerke, und das ändert alles.

    Zudem wird argumentiert, die Gemeinde müsse handeln, da ansonsten jeder Investor die Anlagen errichten könne, wo er wolle. Woher kommt diese Weisheit? Das grüne „Windrad-Vorranggesetz“ macht ja schon einiges möglich, aber soweit sind wir trotz der Grünen noch nicht, dass der Nümbrechter Rat ohne jeden stoppenden Einfluss sein soll. Da auch der Bürgermeister diese Auffassung äußert, könnten Sie als Sprecher seiner Interessen das einmal verständlich und juristisch fundiert darlegen.

    Die Grünen haben sich von einer Umweltpartei hin zu einer Wir-retten-das-Klima-der-Welt-Partei entwickelt. Dieser Paradigmenwechsel beinhaltet viele ideologische Verirrungen. So fordert der grüne „Umweltminister“ NRW, Herr Remmel, lt. OVZ vom 1.11.2012 „tausende! Windräder in die Wälder zu bauen“. Zu dem wohl gleichen Irrsinn in Hessen schreibt in der neuesten Ausgabe des Spiegel, Nr. 37/2013, ein Leser, ein Grüner, dass er nun als Umweltschützer „Eichen- und Buchenwald, renaturierte Quellenlandschaft und Kranich-Zwischenlandeplätze VOR DEN GRÜNEN SCHÜTZEN MUSS“

    In der Gemeinde Nümbrecht ist wegen der nahen Ortsbebauung die Gesundheit der Menschen, der Erhalt der Vogelwelt und der Werterhalt der Grundstücke, pro Dorf über einer Millionen Euro, vor den Grünen und den von ihnen beeinflussten Politikern zu schützen. Mir ist klar, dass neben den Grünen (noch) viele Menschen so denken und handeln, aber hier befasse ich mich nun einmal mit den Grünen, denn die Grünen geben dankenswerterweise die Gelegenheit dazu.

    Zum Leidwesen der Grünen und der sonstigen Befürworter wird eine Verzögerung das Problem ohnehin erledigen. Die viel zu hohen Windkraftsubventionen – jeweils für 20 Jahre festgeschrieben – werden über kurz oder lang nach der Wahl erheblich gesenkt. Und dann lohnt sich der Betrieb in Schwachwindgegenden, wie den Mittelgebirgen, nicht mehr. Dann zählt nur noch die Windausbeute der Nordländer und der Offshore-Windkraft.
    Dann wird man auch bereit sein, die Leitungen in den Süden, wie bei den vielen Pipelines, unterirdisch zu verlegen.
    Dann wird den Gegnern der Windkraft in den Mittelgebirgen nicht mehr das Gegenargument der Atomkraft um die Ohren geschlagen. Dieses unsinnige Argument zeigt jetzt schon eine Hilflosigkeit auf. Die Atomkraft läuft in Deutschland bald aus, oder nicht?

    Wie wäre es, liebe Grünen, doch bitte einmal eine Diskussion über den Wert des Landschaftsbildes zu beginnen (gehört auch zur Natur!).
    Bitte lassen Sie sich nicht von Ihren Oberideologen in eine quasi religiös überhöhte Bevormundung, basierend auf panischen Endzeiterzählungen, einfangen. Dogmen ersetzen nicht die eigenen Gedanken. Und es ist auch nicht so, wie Sie schreiben, dass für die Weltrettung in Nümbrecht höchste Eile geboten ist.
    Wie der Vogel- und Umweltschützer, Heinz Kowalski, zum Besten gab, ist der CO-2-Ausstoss weltweit, wenn alle CO-2-Maßnahmen in Deutschland verwirklicht werden, um 0,0004% zu vermindern (3 Nullen hinter dem Komma). Unwidersprochen steht mehrfach in verschiedenen Zeitungen: „Die kostspieligen CO2-Einsparungen während der vergangenen 20 Jahre machen nicht einmal wett, was China in einem Monat in die Atmosphäre pustet.“
    Im Spiegel Nr. 25/2013 wird darüber berichtet, dass der Klimawandel seit 15 Jahren zum Stillstand gekommen ist. Erstaunlich, nicht wahr?
    Dort wird ein bekannter Klimaforscher interviewt. Dieser kann nur verblüfft feststellen, dass man vor einem Rätsel stehe, insbesondere wegen der Tatsache, dass die CO-2-Emissionen in dieser Zeit stärker angestiegen sind, als vermutet.

    Wenn Eile geboten ist, dann ist sie sinnvoll bei der Einsparung von Energie. Das wollen die Grünen zwar auch, aber man hört kaum etwas davon. Man hört auch nichts davon, dass der Strom nur ca. 30% der Gesamtenergie betrifft.
    Bezogen auf die Gesamtenergie und deren riesigen Einsparpotenzialen wird die CO-2 Minderung bei subventionierten oder nicht subventionierten Einsparungsinvestitionen die von Ihnen so sehr geliebten Stromerzeugungsinvestitionen mehrfach übertreffen. Sie werden vermutlich Ihren Kampf, der die Zerstörung eines wunderschönen gewachsenen Kulturraumes und die Belastung von („leider“) Mensch und Tier beinhaltet, fortsetzen. (Am deutschen Wesen soll die Welt genesen)
    Trotz Ihrer glühenden Glaubensfestigkeit bitte ich Sie eindringlich, Ihre grünen Gedanken wohlwollend in Richtung einer erweiterten Gesamtbetrachtung zu öffnen.

  3. Joachim Heinze

    Kommentar zum Vorredner/Schreiber:

    Infraschall hört man nicht, den fühlt man. Und gegen den akustischen Lärm kann man was machen, aber gegen das Gefühl, das einem durch Infraschall übel wird, kann man NICHTS machen, außer sich aus der Umgebung zu entfernen.

  4. Dr.Franz Meuter, Wiehl

    Wenn es um die gesundheitlichen Befürchtungen auf den Menschen geht, die von der angeprangerten Windkraft ausgehen soll, ist vielleicht ein sachlich-medizinischer Hinweis hilfreich:

    Quelle ist das Bayerische Landesamt für Umwelt (2012):

    Dort wird berichtet, daß nach dem heutigen Stand der Wissenschaft Windkraftanlagen keine schädlichen Infraschallwirkungen beim Menschen hervorrufen, da die von Windkraftanlagen erzeugten Infraschallpegel in der Umgebung deutlich unterhalb der Hör- und Wahrnehmungsgrenzen (kleiner 20 Hertz) liegen.

    Also, was solls? Sind uns die gesundheitlichen Auswirkungen der Atomstrahlung etwa lieber?

    Die Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomskriegs, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW) berichtet von einer Epidemiologie-Studie des Mainzer Kinderkrebs-Registers. Es ist erwiesen: Je näher ein Kind an einem Atomkraftwerk wohnt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, an Krebs und Leukämie zu erkranken.

    Sind die enormen Schadstoffemissionen von Kohlekraftwerken etwa gesundsheitförderlich?

    Mal ganz abgesehen von den Umweltzerstörungen beim Kohleabbau, wo ganze Dörfer ausradiert und dem Erdboden gleich gemacht werden und Menschen von ihrem Grund und Boden verdrängt werden (offiziel heißt das „Umsiedlung“).

    Ich finde, jeder von uns muß vielleicht schmerzhafte Einschnitte für die Energiewende hinnehmen, derzeit scheint mir für unsere hiesige Situation der Ausbau der Windkraft das kleinste Übel zu sein. An die Optik kann man sich bei gutem Willen auch gewöhnen.

    Noch ein kleiner Tip: Energie-Einsparen ist genauso wichtig. Weniger ist mehr! Es geht nicht um „verzichten“ sondern sich auf gutes und besseres Leben zu konzentrieren. Konsumieren macht nicht glücklich(er).

    Dr. Franz Meuter, Wiehl

  5. Dirk Braatz

    In Nordrhein-Westfalen erhöhte die schwarz-gelbe Landesregierung im Jahr 2005 den Mindestabstand für neu zu bauende Windenergieanlagen zum nächsten Gebäude von 500 m auf 1500 m.
    Damit brachte sie den Bau von neuen Anlagen fast zum Erliegen.
    Im Juli 2011 lockerte die rot-grüne Landesregierung mit einem neuen ‚Windenergieerlass‘ Bestimmungen, die bis dahin den Ausbau der Windenergie gebremst hatten.
    Spätestens seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima setzte jedoch ein Umdenken ein, sodass nun auch in Süddeutschland der Ausbau der Windenergie forciert wird.
    Das Erneuerbare-Energien-Gesetz, welches in Deutschland Gültigkeit hat, ist ein sogenanntes Mindestpreissystem. Darin wird die Abnahmepflicht von Strom aus erneuerbaren Energien von Seiten der Energieversorgungsunternehmen bzw. der Netzbetreiber und garantierter Abnahmepreis festgelegt. Allerdings sollen durch dieses Vergütungsmodell Überförderungen bzw. sogenannte Mitnahmeeffekte verhindert werden. Aus diesem Grund besteht die Möglichkeit, die Vergütungshöhe in Abhängigkeit von der Erzeugungstechnologie, dem Standort und dem Ertrag zu variieren. Zudem kann die Vergütung in dem Mindestpreissystem zeitlich begrenzt und degressiv gestaltet werden.
    Für mich stellt sich die Frage :Wer profitiert in welchem Ausmaß, wenn in unserer windarmen Region und schützenswerten Natur solche gigantischen Bauwerke errichtet werden????
    Ich würde gerne wissen in welchem Verhältnis Erstellungskosten zur Effektivität stehen ???
    Und zwar nicht vom Hersteller solcher Anlagen!

  6. Rainer Zinkel

    So wie die Windkraft-Gegner in Oberstaffelbach und Breitewiese argumentieren, bin ich sicher, dass sie Windkraftanlagen nicht verhindern werden.

    Bei den Windkraft-Gegnern scheint es viel Unkenntnis darüber zu geben, welche rechtlichen Folgen es hätte, wenn der Nümbrechter Gemeinderat planungsrechtlich auf die Ausweisung von Vorrangflächen für Windkraftanlagen (WKA) und die dafür erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes verzichten würde. Investoren könnten dann nämlich an vielen Stellen auf Nümbrechter Gemeindegebiet WKAs errichten, ohne die wesentlich härteren Anforderungen hinsichtlich Abständen, möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Tier- und Landschaftsschutz usw. einhalten zu müssen, die die Gemeinde bei Änderung des Flächennutzungsplanes freiwillig beschließen würde. Das alles könnten Investoren über eine normale Baugenehmigung erreichen, für deren Erteilung nicht die Gemeinde Nümbrecht, sondern der Oberbergische Kreis zuständig wäre. Wenn die relativ weichen Anforderungen des Baurechts erfüllt werden, haben Investoren einen Rechtsanspruch darauf, WKAs errichten zu dürfen.

    Die negative Folge wäre, dass ein Wildwuchs von WKAs oder sogar ein größerer Windpark auf Nümbrechter Gemeindegebiet entstehen könnte. Dass die Windkraftgegner dies bei ihren Betrachtungen ausblenden, verstehe wer kann. Setzen sie ihren Kopf bei den Kommunal-Politikern durch, müssen sie die aufgezeigten, negativen Folgen für Nümbrecht mit verantworten.

    Für Nümbrecht wäre es deshalb besser, wenn die Gemeinde das Gesetz des Handelns in der Hand behält und für den Energie-Eigenbedarf der Nümbrechter Bevölkerung die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau von 3 WKAs schafft. Dafür sollte der geeigneteste Standort in Betracht kommen. Dies aber ist längst noch nicht entschieden, weil Standorte noch in einem aufwendigen Verfahren untersucht werden und dies noch eine lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Insofern ist die Aufregung der BürgerInnen in Oberstaffelbach und Breitewiese nicht nachzuvollziehen.

    Sehr ernst genommen werden müssen Ängste der Windkraft-Gegner vor gesundheitlichen Auswirkungen. Die meisten anderen Gründe halte ich für mehr oder weniger vorgeschoben. Ich wäre sofort gegen die Errichtung von WKAs, wenn belegbare Erfahrungen und wissenschaftlich fundierte Untersuchungen zum Ergebnis kommen, dass Windräder Menschen wirklich krank machen.

    Unter welchen Voraussetzungen es zu gesundheitlichen Auswirkungen kommen kann, das aber ist bisher auch von den Windkraft-G egnern nicht nachvollziehbar belegt. Da gibt es nur Vermutungen, Gerüchte oder Erkenntnisse, die wissenschaftlichen Anforderungen nicht Stand halten. Es wäre m.E. auch Aufgabe der schwarz-gelben Bundesregierung und der Umwelt- und Gesundheitsminister, fundierte Untersuchungen und Studien in Auftrag zu geben und dann die gesetzlichen Kriterien zu schaffen. Normalerweise sollte davon ausgegangen werden, dass das Planungs- und Genehmigungsrecht die gesundheitlichen Aspekte voll berücksichtigt. Wenn die Windkraftgegner da aber Zweifel haben, sollten sie weniger die Kommunalpolitiker, sondern die Bundespolitiker ins Visier nehmen.

    Bei den Windkraft-Gegnern vermisse ich, dass sie sich mit sinnvollen Alternativen zur Windkraft kompetenter auseinandersetzen. Sie befinden sich in einer schwachen Position, solange sie nicht einen konstruktiven Weg hierfür aufzeigen. Allein nur an den Schwachstellen der Windkraft herumzumäkeln, zeigt die Schwächen von Gegenwind auf und zeugt nicht von Stärke. Laute Proteste dagegen allein reichen nicht. Gerne würde ich von Gegenwind zu den Alternativen deren nähere Vorstellungen erfahren. Wenn es eine ökologisch und auch ökonomisch sinnvolle Alternative zu den geplanten WKAs in Nümbrecht geben sollte, lasse ich mich gerne überzeugen, dass WKAs für Nümbrecht überflüssig sein könnten.

    Aber bitte keine Vorschläge auf der Basis der teuren, umweltschädlichen und gesundheitsgefährdenden Atomkraft, Kohle, Öl, Fracking und bitte auch keine Vorschläge eines Weiter so mit den großen Strommonopolisten, die es verstehen über ihre Lobbyistenarbeit in der Bundesregierung die Energiepreise immer mehr in die Höhe zu treiben und die Energiewende zu hintertreiben. Ich möchte eine Energiewende, die es der Gemeinde Nümbrecht ermöglicht, ihren Strom regional autark, umwelt- und klimafreundlich und für die BürgerInnen bezahlbar selbst zu produzieren. Die hier geschaffenen (Strom-) Werte sollen in der Gemeinde verbleiben und das erarbeitete Geld der Nümbrechter nicht an monopolartige, große Firmen im Inn- und Ausland abfließen. In dieser Hinsicht würde ich mich über eine konstruktive Vorgehensweise und Gesprächsbereitschaft der Windkraftgegner freuen.

    Ich bin kein grünes Mitglied.

  7. Rainer Zinkel

    So wie die Windkraft-Gegner in Oberstaffelbach und Breitewiese argumentieren, bin ich sicher, dass sie Windkraftanlagen nicht verhindern werden.

    Bei den Windkraftgegnern scheint es viel Unkenntnis darüber zu geben, welche rechtlichen Folgen es hätte, wenn der Nümbrechter Gemeinderat planungsrechtlich auf die Ausweisung von Vorrangflächen für Windkraftanlagen (WKA) und die dafür erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes verzichten würde. Investoren könnten dann nämlich an vielen Stellen auf Nümbrechter Gemeindegebiet WKAs errichten, ohne die wesentlich härteren Anforderungen hinsichtlich Abständen, möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Tier- und Landschaftsschutz usw. einhalten zu müssen, die die Gemeinde bei Änderung des Flächennutzungsplanes freiwillig beschließen würde. Das alles könnten Investoren über eine normale Baugenehmigung erreichen, für deren Erteilung nicht die Gemeinde Nümbrecht, sondern der Oberbergische Kreis zuständig wäre. Wenn die relativ weichen Anforderungen des Baurechts erfüllt werden, haben Investoren einen Rechtsanspruch darauf, WKAs errichten zu dürfen.

    Die negative Folge wäre, dass ein Wildwuchs von WKAs oder sogar ein größerer Windpark auf Nümbrechter Gemeindegebiet entstehen könnte. Dass die Windkraftgegner dies bei ihren Betrachtungen ausblenden, verstehe wer kann. Setzen sie ihren Kopf bei den Kommunal-Politikern durch, müssen sie die aufgezeigten, negativen Folgen für Nümbrecht mit verantworten.

    Für Nümbrecht wäre es deshalb besser, wenn die Gemeinde das Gesetz des Handelns in der Hand behält und für den Energie-Eigenbedarf der Nümbrechter Bevölkerung die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau von 3 WKAs schafft. Dafür sollte der geeigneteste Standort in Betracht kommen. Dies aber ist längst noch nicht entschieden, weil Standorte noch in einem aufwendigen Verfahren untersucht werden und dies noch eine lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Insofern ist die Aufregung der BürgerInnen in Oberstaffelbach und Breitewiese nicht nachzuvollziehen.

    Sehr ernst genommen werden müssen Ängste der Windkraftgegner vor gesundheitlichen Auswirkungen. Die meisten anderen Gründe halte ich für mehr oder weniger vorgeschoben. Ich wäre sofort gegen die Errichtung von WKAs, wenn belegbare Erfahrungen und wissenschaftlich fundierte Untersuchungen zum Ergebnis kommen, dass Windräder Menschen wirklich krank machen.

    Unter welchen Voraussetzungen es zu gesundheitlichen Auswirkungen kommen kann, das aber ist bisher auch von den Windkraftgegnern nicht nachvollziehbar belegt. Da gibt es nur Vermutungen, Gerüchte oder Erkenntnisse, die wissenschaftlichen Anforderungen nicht Stand halten. Es wäre m.E. auch Aufgabe der schwarz-gelben Bundesregierung und der Umwelt- und Gesundheitsminister, fundierte Untersuchungen und Studien in Auftrag zu geben und dann die gesetzlichen Kriterien zu schaffen. Normalerweise sollte davon ausgegangen werden, dass das Planungs- und Genehmigungsrecht die gesundheitlichen Aspekte voll berücksichtigt. Wenn die Windkraftgegner da aber Zweifel haben, sollten sie weniger die Kommunalpolitiker, sondern die Bundespolitiker ins Visier nehmen.

    Bei den Windkraft-Gegnern vermisse ich, dass sie sich mit sinnvollen Alternativen zur Windkraft kompetenter auseinandersetzen. Sie befinden sich in einer schwachen Position, solange sie nicht einen konstruktiven Weg hierfür aufzeigen. Allein nur an den Schwachstellen der Windkraft herumzumäkeln, zeigt die Schwächen von Gegenwind auf und zeugt nicht von Stärke. Laute Proteste dagegen allein reichen nicht. Gerne würde ich von Gegenwind zu den Alternativen deren nähere Vorstellungen erfahren. Wenn es eine ökologisch und auch ökonomisch sinnvolle Alternative zu den geplanten WKAs in Nümbrecht geben sollte, lasse ich mich gerne überzeugen, dass WKAs für Nümbrecht überflüssig sein könnten.

    Aber bitte keine Vorschläge auf der Basis der teuren, umweltschädlichen und gesundheitsgefährdenden Atomkraft, Kohle, Öl, Fracking und bitte auch keine Vorschläge eines Weiter so mit den großen Strommonopolisten, die es verstehen über ihre Lobbyistenarbeit in der Bundesregierung die Energiepreise immer mehr in die Höhe zu treiben und die Energiewende zu hintertreiben. Ich möchte eine Energiewende, die es der Gemeinde Nümbrecht ermöglicht, ihren Strom regional autark, umwelt- und klimafreundlich und für die BürgerInnen bezahlbar selbst zu produzieren. Die hier geschaffenen (Strom-) Werte sollen in der Gemeinde verbleiben und das erarbeitete Geld der Nümbrechter nicht an monopolartige, große Firmen im Inn- und Ausland abfließen. In dieser Hinsicht würde ich mich über eine konstruktive Vorgehensweise und Gesprächsbereitschaft der Windkraftgegner freuen.

    Ich bin kein grünes Mitglied.

  8. Rainer Zinkel

    Ich bin kein grünes Mitglied. Hier meine Gedanken zur geplanten Windkraft in Nümbrecht:

    So wie die Windkraft-Gegner in Oberstaffelbach und Breitewiese argumentieren, bin ich sicher, dass sie Windkraftanlagen nicht verhindern werden.

    Bei den Windkraftgegnern scheint es viel Unkenntnis darüber zu geben, welche rechtlichen Folgen es hätte, wenn der Nümbrechter Gemeinderat planungsrechtlich auf die Ausweisung von Vorrangflächen für Windkraftanlagen (WKA) und die dafür erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes verzichten würde. Investoren könnten dann nämlich an vielen Stellen auf Nümbrechter Gemeindegebiet WKAs errichten, ohne die wesentlich härteren Anforderungen hinsichtlich Abständen, möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Tier- und Landschaftsschutz usw. einhalten zu müssen, die die Gemeinde bei Änderung des Flächennutzungsplanes freiwillig beschließen würde. Das alles könnten Investoren über eine normale Baugenehmigung erreichen, für deren Erteilung nicht die Gemeinde Nümbrecht, sondern der Oberbergische Kreis zuständig wäre. Wenn die relativ weichen Anforderungen des Baurechts erfüllt werden, haben Investoren einen Rechtsanspruch darauf, WKAs errichten zu dürfen.

    Die negative Folge wäre, dass ein Wildwuchs von WKAs oder sogar ein größerer Windpark auf Nümbrechter Gemeindegebiet entstehen könnte. Dass die Windkraftgegner dies bei ihren Betrachtungen ausblenden, verstehe wer kann. Setzen sie ihren Kopf bei den Kommunal-Politikern durch, müssen sie die aufgezeigten, negativen Folgen für Nümbrecht mit verantworten.

    Für Nümbrecht wäre es deshalb besser, wenn die Gemeinde das Gesetz des Handelns in der Hand behält und für den Energie-Eigenbedarf der Nümbrechter Bevölkerung die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau von 3 WKAs schafft. Dafür sollte der geeigneteste Standort in Betracht kommen. Dies aber ist längst noch nicht entschieden, weil Standorte noch in einem aufwendigen Verfahren untersucht werden und dies noch eine lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Insofern ist die Aufregung der BürgerInnen in Oberstaffelbach und Breitewiese nicht nachzuvollziehen.

    Sehr ernst genommen werden müssen Ängste der Windkraftgegner vor gesundheitlichen Auswirkungen. Die meisten anderen Gründe halte ich für mehr oder weniger vorgeschoben. Ich wäre sofort gegen die Errichtung von WKAs, wenn belegbare Erfahrungen und wissenschaftlich fundierte Untersuchungen zum Ergebnis kommen, dass Windräder Menschen wirklich krank machen.

    Unter welchen Voraussetzungen es zu gesundheitlichen Auswirkungen kommen kann, das aber ist bisher auch von den Windkraftgegnern nicht nachvollziehbar belegt. Da gibt es nur Vermutungen, Gerüchte oder Erkenntnisse, die wissenschaftlichen Anforderungen nicht Stand halten. Es wäre m.E. auch Aufgabe der schwarz-gelben Bundesregierung und der Umwelt- und Gesundheitsminister, fundierte Untersuchungen und Studien in Auftrag zu geben und dann die gesetzlichen Kriterien zu schaffen. Normalerweise sollte davon ausgegangen werden, dass das Planungs- und Genehmigungsrecht die gesundheitlichen Aspekte voll berücksichtigt. Wenn die Windkraftgegner da aber Zweifel haben, sollten sie weniger die Kommunalpolitiker, sondern die Bundespolitiker ins Visier nehmen.

    Bei den Windkraft-Gegnern vermisse ich, dass sie sich mit sinnvollen Alternativen zur Windkraft kompetenter auseinandersetzen. Sie befinden sich in einer schwachen Position, solange sie nicht einen konstruktiven Weg hierfür aufzeigen. Allein nur an den Schwachstellen der Windkraft herumzumäkeln, zeigt die Schwächen von Gegenwind auf und zeugt nicht von Stärke. Laute Proteste dagegen allein reichen nicht. Gerne würde ich von Gegenwind zu den Alternativen deren nähere Vorstellungen erfahren. Wenn es eine ökologisch und auch ökonomisch sinnvolle Alternative zu den geplanten WKAs in Nümbrecht geben sollte, lasse ich mich gerne überzeugen, dass WKAs für Nümbrecht überflüssig sein könnten.

    Aber bitte keine Vorschläge auf der Basis der teuren, umweltschädlichen und gesundheitsgefährdenden Atomkraft, Kohle, Öl, Fracking und bitte auch keine Vorschläge eines Weiter so mit den großen Strommonopolisten, die es verstehen über ihre Lobbyistenarbeit in der Bundesregierung die Energiepreise immer mehr in die Höhe zu treiben und die Energiewende zu hintertreiben. Ich möchte eine Energiewende, die es der Gemeinde Nümbrecht ermöglicht, ihren Strom regional autark, umwelt- und klimafreundlich und für die BürgerInnen bezahlbar selbst zu produzieren. Die hier geschaffenen (Strom-) Werte sollen in der Gemeinde verbleiben und das erarbeitete Geld der Nümbrechter nicht an monopolartige, große Firmen im Inn- und Ausland abfließen. In dieser Hinsicht würde ich mich über eine konstruktive Vorgehensweise und Gesprächsbereitschaft der Windkraftgegner freuen.

  9. Claudia von Wachtendonck

    Ich verstehe die ganze Aufregung meiner beiden Vorredner in den Kommentaren nicht:
    wo soll der Strom herkommen? Atomkraft darf es nicht sein, denn die Bedrohung durch Uranabbau, Produktion, Transport und Müll ist viel zu groß.
    Kohle kann es aber auch nicht sein: Seit gut einer Woche bin aus dem Klimacamp im Rheinischen Braunkohlerevier zurück und erschüttert von den Berichten der Betroffenen dort, die man auf der Straße trifft. Da kommen mir die Argumente der Windkraftgegner ganz mickrig vor gegen das Leid der Menschen, deren Existenz von Bagger und Feinstaub bedroht ist. Abgesehen davon, dass das Verheizen von Braunkohle – die nicht viel anderes ist als besserer Torf- den Klimawandel anheizt in dessen Folge wiederum Millionen Menschen in ihrer Existenz bedroht sind. Aber das ist ja weit weg von unserer Oberbergischen Gemütlichkeit und Fernsehbilder sind in unserer schnelllebigen Zeit auch schnell vergessen.
    Wasserkraft, Biomasse und Sonnenenergie können im Oberbergischen ihren Beitrag leisten, sind aber bei weitem nicht in der Lage ohne Wind die erforderliche Menge Strom zu erzeugen!
    Wer keine Windräder will, muss meiner Meinung nach VOR ALLEM seinen Strom- und Ressourcenverbrauch reduzieren. Damit meine ich nicht den Tausch Glühbirne gegen LED, sondern: den Konsum konsequent runter fahren und reparieren statt wegwerfen, nutzen statt besitzen, teilen statt kaufen,… Aber da gibt es ja viele bequeme Ausreden warum das gerade nicht geht. Wenn wir also Strom brauchen, stellt sich die Frage ob wir es uns leisten können, kein Windrad zu bauen? Ohne Windrad tragen wir dazu bei, dass woanders Menschen dafür büßen müssen. Jede Kommune/Region sollte für die eigenen Verbräuche sorgen und deshalb bin ich – auch als „Nicht-Grüne“ – den Nümbrechter Grünen für ihre klare und konstruktive Haltung sehr dankbar!

  10. Joachim Heinze

    Anmerkungen zum Text:

    Ich wusste bisher nicht, das es scheinbar nicht möglich ist, Strom aus der Nordsee nach uns zu transportieren….
    Ich weiss nur, bei uns im Ort ist jemand, der seinen Strom aus Norwegen bekommt, aber der hat vielleicht von seinem Versorger eigene Leitungen gelegt bekommen, da muss ich doch mal nachhören.

    Und wer glaubt dann heute noch das Märchen, das der Strom aus einer eigenen WKA nur für die eigenen Haushalte bestimmt ist, und genau diese Haushalte bleiben dann dunkel, wenn es windstill ist ??

    Das alle Gemeinden angehalten wurden, Vorrangzonen auszuweisen, mag stimmen, doch wenn eine Gemeinde flächen und Einwohnerbedingt nicht in der Lage ist, eine adäquate Zone zu definieren ohne anliegende Bürger zu beeinträchtigen, dann muss man halt auf das Stück vom „Kuchen“ verzichten.

    Ich verstehe auch nicht mehr die Philosophie der „Grünen Partei“, für die in den Anfangstagen alles schützenswert war; und nun ist die Natur plötzlich nebensächlich.

    Der Mensch an sich scheint es ja schon lange zu sein..

  11. Ralf Laurent

    Hallo,

    die ersten drei Abschnitte dieses Pamphletes entsprechen weitestgehend auch meiner Wahrnehmung. Auch wenn ich glaube das es hier nicht um drei Großgruppen geht, sondern eher um eine Gruppe von Bürgern die sich um alle drei Punkte Gedanken machen, wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung.
    Der weitergehende Text lässt dann allerdings ein wenig Professionalität vermissen.

    Wenn Sie persönlich sich erst seit dem Desaster in Tschernobyl, oder womöglich erst seit Fukushima Sorgen um die Atomenergie und um die Energieversorgung der Zukunft machen, mache ich mir ernsthaft Sorgen um die Partei die ich eigentlich für wählbar hielt. Ich hoffe Ihr Bundesvorstand ist da etwas weitsichtiger.
    Oder wollten Sie etwa den Bürgern, die Sie doch eigentlich vertreten wollen, tumbe Ablehnungshaltung unterstellen?

    Ich möchte tatsächlich keine Windkraftanlagen diesen Ausmaßes vor meiner Haustüre haben, jedenfalls nicht in diesem Abstand. Das ist vollständig richtig, aber nicht die ganze Wahrheit. Ich möchte grundsätzlich größere Abstände gewahrt wissen, sogar zu den Haustüren der Befürworter von Breitewiese und Oberstaffelbach. Nicht deren Gesundheit wegen, sondern wegen der Gesundheit deren Kindern und Nachbarn.

    Entscheidungen sind tatsächlich dringend geboten! Aber doch nicht erst seit Anfang des Jahres. Die Gesetzeslage, die den Rat angeblich zu solcher Eile treibt ist doch schon länger bekannt. Die Argumentation, jetzt handeln zu müssen, weil angeblich sonst in Kürze die ganze Landschaft verspargelt ist, kann ich schon lange nicht mehr ertragen. Was wenn jede Gemeinde nun loslegt. In so einer klein strukturierten Gegend wie unserer ist doch dann auch bald die Landschaft verspargelt. Mann stelle sich vor: Much, Ruppichteroth, Waldbröl, Wiehl, Reichshof… Alle weisen fleißig Vorrangflächen aus – ist das keine Verspargelung?
    Außerdem kann kein Investor “nach seinem Gutdünken“ solche Anlagen errichten, da gibt es außer dem Rat der Gemeinde Nümbrecht, der dies erst mal genehmigen müsste, noch eine Reihe anderer Institutionen, die hier ein Wörtchen mitreden würden. Ich hoffe ja doch das es noch nicht nach Gutsherren Art zugeht und das eben nicht die Investoren die Regierung innehaben.

    Ein weiterer Punkt in Ihrer Schrift macht mich stutzig:
    “Wenn zumutbare Abstände (muss noch entschieden werden) zur Wohnbebauung nicht eingehalten werden können, darf nicht gebaut werden. Eine gesundheitliche Gefährdung von Menschen muss ausgeschlossen sein.“

    Es soll also noch entschieden werden, was zumutbar ist. Wer entscheidet das den bitte? Wer soll entscheiden, was uns Anwohnern einer möglichen Vorrangfläche zumutbar ist? Ratsmitglieder die in weiter weg liegenden Orten wohnen? Politiker die bis heute Studien zur Gefährlichkeit von Infraschall nicht ernst nehmen? Institutionen die bis heute, über die Gründe möchte ich hier lieber nicht spekulieren, stur in dbA messen, obwohl hinreichend bekannt ist, das der hörbare Schall großer Windkraftanlagen nicht das eigentliche Problem sind.

    Wenn die Gemeinde Nümbrecht wirklich daran interessiert ist Vorrangflächen auszuweisen, warum ist sie dann aus der von Aggerenergie veranlassten Suche mehrerer Gemeinden ausgeschert?

    Ich empfinde Ihre Schrift als Beleidigung aller mündigen Bürger. Und ich halte es für sehr Befremdlich, wenn Sie Bürgermeister anderer Gemeinden öffentlich der Lüge bezichtigen. Was auch immer im Vorfeld geschehen ist.

    Ich hoffe dieses Schreiben spiegelt nicht die Geisteshaltung Ihrer gesamten Partei wieder und sie zeigen sich bald wieder etwas diskussionsfähiger.

    Sollte Ihnen dieser Kommentar unbequem sein und ihn deshalb nicht veröffentlichen oder löschen: Kein Problem, geht auch an den Landes- und Bundesvorstand Ihrer Partei, genauso wie an die Bürgerinitiativen Gegenwind Hahn und Oberstaffelbach.

    Ralf Laurent

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