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Dunkelflaute: Fakten statt Mythen
Am Sonntag, dem 13. Oktober 2024, fiel um 7 Uhr in einigen Ortschaften der Gemeinde Nümbrecht für mehrere Stunden der Strom aus. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich in der Nacht zum 9. Januar 2025 in Teilen von Gummersbach, wo die Stromversorgung für anderthalb Stunden unterbrochen wurde. Diese Ereignisse führen immer wieder zu Sorgen über die sogenannte „Dunkelflaute“ – eine Phase, in der weder Wind- noch Solarenergie ausreichend Strom liefern. Doch stimmen diese Befürchtungen?
Die klare Antwort lautet: NEIN!
Die Ursachen der genannten Stromausfälle lagen in technischen Fehlern der Kabelstrecken und hatten nichts mit der Energiewende zu tun. Auch bei einer „Dunkelflaute“ ist die Stromversorgung in Deutschland und Europa gesichert, dank eines eng vernetzten und koordinierten Stromnetzes.
Sollten Sonne und Wind vorübergehend nicht genug Energie liefern, kommen Reservekraftwerke zum Einsatz. Diese Kraftwerke, die mit Gas oder Kohle betrieben werden, können bei Bedarf hochgefahren werden. Tatsächlich wurden diese Reserven 2024 in Deutschland nur in 41 von 8.760 Stunden benötigt. Mit dem Ausbau von Stromspeichern wird die Notwendigkeit solcher Kraftwerke künftig weiter reduziert.
Immer wieder wird in diesem Zusammenhang der Ruf nach einer Rückkehr zur Kernkraft laut. Doch dieser Ansatz greift zu kurz: Kernkraftwerke eignen sich lediglich zur Grundlastversorgung und können nicht flexibel genug auf kurzfristige Schwankungen reagieren. Zudem gibt es ausreichende Kapazitäten im deutschen Netz: Die installierte Leistung liegt bei 90 GW, während der maximale Bedarf nur 70 GW beträgt.
Dennoch gibt es Handlungsbedarf. Um auch mittelfristig stabile Strompreise und Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen dringend neue, flexible Kraftwerke und mehr Stromspeicher gebaut werden. Diese sollen die schwankende Erzeugung von Wind- und Solarenergie ausgleichen. Das von der Ampelkoalition geplante Kraftwerkssicherheitsgesetz, das den Bau von Gaskraftwerken mit der Möglichkeit späterer Umstellung auf Wasserstoff ermöglichen sollte, wurde nach dem Ende der Ampel-Regierung nicht verabschiedet. Dadurch verzögert sich die Ausschreibung neuer Kraftwerke bis mindestens 2026.
Diese Verzögerungen belasten Verbraucherinnen, Verbraucher und die Wirtschaft. Die Grünen in Nümbrecht appellieren an die Verantwortlichen in der Politik, schnellstmöglich die Weichen für eine stabile und bezahlbare Energieversorgung zu stellen.
Wir setzen weiterhin auf Aufklärung und den Ausbau erneuerbarer Energien, um gemeinsam eine nachhaltige und sichere Zukunft zu gestalten und die GWN bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Stand: 30.01.2025, Das Problem der letzten ‚Dunkelflauten‘ ist aufgeklärt:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/dunkelflauten-strom-preise-deutschland-102.html
Quellen:
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/strompreise-rekord-dunkelflaute-100.html
https://www.linkedin.com/in/leonhard-probst-4b2666284/?originalSubdomain=de
https://www.handelsblatt.com/dpa/habeck-will-gesetz-zu-kraftwerken-noch-durchbringen/30101388.html
https://www.cleanthinking.de/stresstest-deutsche-energiewende-6-november/
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Aktuelles/Strompreis/start.html
https://www.youtube.com/watch?v=pwiqueBpb-8
https://www.tech-for-future.de/dunkelflaute/
https://en.wikipedia.org/wiki/European_Network_of_Transmission_System_Operators_for_Electricity
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