KLIMASCHUTZ VON UNTEN


Wie wir in Oberberg zum Schutz des Weltklimas beitragen

und trotzdem ein gutes Leben führen können. Vortrag und Diskussion mit Dr. Michael Kopatz,

Wuppertal Institut


Dienstag, 7. Mai 2019 19:00-21:30 Uhr GUMMERSBACH Halle32 · Raum L&C

Michael Kopatz ist seit 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Klimapolitik des Wuppertal Instituts und seit November 2003 Leiter der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik. Er ist Autor des Buches „Ökoroutine- Damit wir tun, was wir für richtig halten“ und ein im ganzen deutschsprachigen Raum gefragter Referent.

„Über 80 Prozent der Bundesbürger begrüßen artgerechte Tierhaltung. Doch nur wenige entscheiden sich an der Ladentheke dafür. Ein Grill darf auch mal 800 Euro kosten, d’rauf liegen nicht selten die Würstchen zum Dumpingpreis. Wir sind es gewohnt mit solchen Widersprüchen zu leben.

Befragungen zeigen auch, dass sich fast die gesamte Bevölkerung mehr Engagement beim Klimaschutz wünscht, doch geflogen wird so viel wie nie zuvor. Kollektiv wollen wir den Wandel, individuell möchten nur Wenige den Anfang machen. Es ändert sich wenig, weil sich die Menschen benachteiligt fühlen, wenn sie »allein« auf den Flug oder das Auto verzichten oder sich einschränken. Das kann sich ändern, wenn wir das erwünschte Verhalten zur Routine machen.

Das Konzept der Ökoroutine plädiert dafür, die Verhältnisse zu ändern. Dann ändert sich auch das Verhalten. Statt beim Konsumenten, setzten wir bei der Produktion an. Das funktioniert bereits im Alltag. Elektrogeräte, Häuser und Autos wurden effizienter, weil wir die gesetzlichen Standards  schrittweise erhöht haben. Weitgehend unbemerkt haben Lege-Hühner in der EU heute doppelt soviel Auslauf hat wie noch 2003. Statt nur mit moralischen Appellen von den Bürgern das »richtige« Verhalten einzufordern, ist es viel effektiver die Produktion zu verbessern. Statt von den Menschen einzufordern, weniger zu fliegen, ist es realistischer, die Expansion der Fliegerei insgesamt zu limitieren.“

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